Wie das Merkmal „Abstimmung“ in der ERA-Systematik der Metall- und Elektroindustrie in NRW funktioniert

von | Jun 6, 2023 | Blog-Beiträge | 0 Kommentare

Für alle, die mit der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen (NRW) nicht vertraut sind, kann die Bedeutung von „Abstimmung“ in der ERA-Systematik verwirrend erscheinen. Aber keine Sorge – hier werde ich Ihnen diese auf einfache Weise erklären!

In der ERA-Systematik bezieht sich „Kooperation“ auf die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren innerhalb eines Unternehmens oder zwischen verschiedenen Unternehmen. Bei diesem Merkmal der Bewertung von Arbeitsaufgaben sind die Begriffe ‚Kommunikation und Zusammenarbeit’ von ‚Abstimmung’ zu trennen.

Die „Kooperation“ hat mehrere Aspekte:

  1. Informationsaustausch: Dies ist ein grundlegender Aspekt der Kooperation. Die Beteiligten teilen relevante Informationen, um ihre Aufgaben effizienter zu erfüllen und bessere Entscheidungen zu treffen.
  2. Zusammenarbeit bei der Aufgabenerfüllung: In vielen Fällen müssen mehrere Personen oder Teams zusammenarbeiten, um eine Aufgabe zu erfüllen. Die „Kooperation“ sorgt dafür, dass diese Zusammenarbeit reibungslos und effizient verläuft.
  3. Abstimmung: Oftmals ist es notwendig, gemeinsame Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel bei der Planung von Projekten oder der Lösung von Problemen. Die „Kooperation“ hilft dabei, alle Beteiligten in den Entscheidungsprozess einzubeziehen und sicherzustellen, dass alle Perspektiven berücksichtigt werden.

In der Hierarchie der Bestimmungskriterien für Kooperationserfordernisse ist die Abstimmung das am stärksten prägende Kooperationskriterium. Hilfreich ist deshalb, zunächst die Entscheidung über dieses Kriterium herbeizuführen.

Ähnlich wie beim Merkmal „Handlungs- und Entscheidungsspielraum“ kann das Maß der Abstimmung recht deutlich daran abgelesen werden, ob es zu den Aufgaben gehört, bei Störungen des Arbeitsablaufes sich mit anderen, gleichgestellten Kollegen anderer Abteilungen über die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Denn dann wird – oft kurzfristig – in Abstimmung mit gleichgestellten Kollegen an- derer Abteilungen auf Augenhöhe entschieden, wie z.B. die Störfälle beseitigt werden und das weitere Vorgehen aussehen kann.

Abstimmung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern ist keine Kooperation im Sinne von ERA, da hier keine Vereinbarung auf Augenhöhe besteht. Hier ist von einer Anweisung auszugehen.

In der ERA-Systematik ist „Abstimmung“ deshalb ein zentrales Merkmal. Sie bezieht sich auf die Koordination von Arbeitsprozessen oder Aufgaben zwischen verschiedenen Mitarbeitern oder Bereichen. Der Zweck dieser Abstimmung ist es, verschiedene Interessen und Ziele, die aus den jeweiligen Arbeitsaufgaben entstehen, miteinander in Einklang zu bringen.

Die Notwendigkeit zur Abstimmung erstreckt sich dabei nicht nur auf interne Abläufe im Unternehmen. Sie kann auch externe Bereiche umfassen. Hierzu zählen zum Beispiel Tätigkeiten im Rahmen der Inbetriebnahme und des Kundenservices, die Pflege von Kunden- und Lieferantenbeziehungen oder der Umgang mit Behörden.

Abstimmung geht über die reine Kommunikation hinaus. Es geht dabei um die aktive Auseinandersetzung mit anderen bezüglich bestimmter Sachverhalte, die entweder Auswirkungen auf die eigene Arbeit oder die Arbeit anderer haben können.

Um es noch klarer zu machen: „Abstimmung“ bedeutet mehr als nur das einfache Weitergeben oder Empfangen von Informationen. Es handelt sich nicht nur um reine Absprachen. Vielmehr betrifft es die Anpassungen und Änderungen in der Art und Weise, wie Arbeit ausgeführt wird oder Aufgaben erfüllt werden, basierend auf diesen Informationen oder Absprachen. Das Treffen gemeinsamer Entscheidungen.

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